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Finanzlexikon: controlling
controlling
Unter Controlling versteht man die betriebswirtschaftliche Unterstützung bei der Planung, Steuerung und Kontrolle von Organisationen, Prozessen oder Projekten sowie die Bereitstellung der dafür erforderlichen Informationen. Das Controlling ist in seinem Kern eine führungsunterstützende Querschnitts- und Koordinations-Funktion mit dem Ziel, die Wirtschaftlichkeit in allen betrieblichen (Teil-)Bereichen zu sichern.
Grundsätzlich darf "Controlling" nicht mit "Kontrolle" übersetzt werden, da es im Hinblick auf die "Beherrschung, Lenkung, Steuerung und Regelung von Prozessen" viel umfassender zu verstehen ist.
Etymologisch lässt sich der Begriff "Controlling" wie folgt herleiten: Im mittelalterlichen Latein war "contra rolatus" (Gegenrolle) die Bezeichnung für eine zweite - für Kontrollzwecke vorgenommene - Aufzeichnung über ein- und ausgehende Gelder. Daraus wurde im Französischen der Begriff "contre rôle" bzw. im Englischen der Begriff "counter roll". Die Führung der "counter-roll" oblag dem "counterroller", ein Begriff, der erstmals 1292 erwähnt wurde (vgl. hierzu das Standardwerk von Horváth, Péter: Controlling. 9. Auflage. München 2003, S.25). Unter der Stellenbezeichnung "Countroller" waren dann später im 15. Jahrhundert am englischen Königshof Aufzeichnungen über Güter- und Geldbewegungen zu machen.
Aufgaben des Controllers
Der Controller gestaltet, koordiniert und begleitet den Management-Prozess, der die Phasen Zielfindung, Planung, Steuerung und Kontrolle umfasst. Er trägt damit Mitverantwortung für die Zielerreichung. Weiterhin sorgt der Controller für Strategie-, Ergebnis-, Finanz- und Prozesstransparenz und trägt somit zu höherer Wirtschaftlichkeit bei.
Stellt man sich das Unternehmen als ein Schiff vor, das wirtschaftlichen Erfolg anpeilt, dann versteht sich der Controller als Navigator, der den Steuermann (Manager) dabei unterstützt. Der Navigator stellt betriebswirtschaftliche Instrumente bereit, mit denen er dem Steuermann Informationen liefert, welche Richtung einzuschlagen ist, um das Erfolgsziel zu erreichen. Im Gegensatz zum Manager, der als Führungskraft die Entscheidungsverantwortung für die ihm unterstellten Bereiche behält, erfüllt der Controller "lediglich" die Aufgabe des ökonomischen Wegbegleiters und hat damit die Transparenzverantwortung.
Planungsaufgaben des Controlling
Der Controller organisiert bereichsübergreifend das Berichtswesen. Hierunter versteht man die regelmäßige Übermittlung von betriebswirtschaftlichen Steuerungsinformationen in strukturierter und komprimierter Form an die Führungskräfte. Sie bilden die Grundlage für die Überwachung der Wirtschaftlichkeit und für die Beurteilung der Geschäftsentwicklung. Im Rechnungswesen (Finanz- und Betriebsbuchhaltung) wird hierzu zunächst das Zahlenwerk über alle abgelaufenen wirtschaftlichen Vorgänge (Ist-Werte) in auswertbarer Form bereit gestellt. Das Controlling greift auf diese Datenbasis zurück, verdichtet sie weiter, stellt die erreichten Ist-Werte den vorgegebenen Sollwerten aus der Planung gegenüber und bereitet sie zu benutzerorientierten Management-Berichten auf. Daneben stellt das Controlling Kennzahlen zur Verfügung, die zur Fundierung betrieblicher Entscheidungen dienen. So kann zum Beispiel die Wirtschaftlichkeit von Investitionsvorhaben anhand der Kennzahl "Kapitalwert" (Summe der abgezinsten Einnahmenüberschüsse) beurteilt werden.
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